VfL Bensheim unterliegt in einem packenden Spiel den Gießen Pointers mit 94:91 nach Verlängerung.

Nach der Schlusssirene der normalen Spielzeit führte die Basketball Regionalligamannschaft des VfL Bensheim mit 81:79; wäre da nicht ein Ball gewesen, der aufreizend lange am Ring des Korbes der Bensheimer kreiselte, um dann doch ins Netz zu fallen. Verlängerung.

Dabei hatte der VfL von Beginn der Partie an viel richtig gemacht. Die Marschrute, mit einer etwas höher stehenden Verteidigung die gefährlichen Halbdistanzschüsse des Tabellenzweiten zu erschweren, ging zunächst voll auf. Chris Miller, der Topscoorer der Gießener, vor Jahresfrist noch in Bensheim unter Vertrag, kam erst nach der Halbzeit zu seinen ersten Punkten, und die waren Freiwürfe. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Hausherren nach dem ersten Viertel mit 20:13 deutlich vorne lagen. Zwar kamen die Pointers im zweiten Abschnitt etwas auf, da sie es besser verstanden den Ball unter den Korb zu bringen, wo heute die sonst sicheren Rebounder der Bensheimer nicht den besten Tag erwischt hatten. Trotzdem ging der VfL mit einer knappen 38:36-Führung in die Pause. Im dritten Viertel kamen die Gäste dann stärker auf, Chris Miller wurde nicht mehr so konsequent gedeckt, doch auch durch eine herausragende Leistung von Carlo Trockel, sowohl in der Verteidigung als auch im Abschluss, konnte das Spiel ausgeglichen gestaltet werden; nach 30 Minuten führten allerdings die Gießener mit 60:58.

Für die vermeintlich letzten zehn Minuten schickte Trainer Roth dann die erfahrensten Akteure aufs Feld, was dann auch bald zum Erfolg führte. Nach fünf Minuten hatten sich die Gastgeber einen sieben-Punkte-Vorsprung erarbeitet, der bis neunzig Sekunden vor Schluss gehalten werden konnte. Dann wurde es kurios: Gießen wirft ein, lässt den Ball  im Angriff gut laufen, nimmt einen etwas hastigen Dreier, der den Korb verfehlt, der Rebound landet in den Händen der Bensheimer. Dann ein Pfiff. Während dieses Angriffs war am Anschreibertisch die Uhr nicht eingeschaltet worden, geschätzt 12 Sekunden stand die Uhr. Anstatt die Zeit nachlaufen zu lassen und das Spiel mit Ballbesitz Bensheim fortzusetzen, entschieden die Unparteiischen, den gesamten Angriff erneut ausführen zu lassen, also Einwurf Grundlinie für Gießen. Die machten es diesmal besser  und versenket einen Dreier, vier Punkte vor, die letzte Minute war angebrochen.

Anstatt nun Zeit von der Uhr zu nehmen, wurde der Bensheimer Aufbau aus unerklärlichen Gründen hektisch, binnen 15 Sekunden wurde zweimal in der eigenen Hälfte der Ball leichtfertig vertändelt, was die Gießener dankend annahmen und nach zwischenzeitlichem Freiwurfpunkt des VfL bis auf einen Punkt herankamen. Nun kam es in den letzten Sekunden zu Freiwürfen auf beiden Seiten wobei der VfL einen weiteren Punkt gutmachte. 81:79- Führung. Gießen hat die letzten sechs Sekunden den Ball und schließt mit der Sirene, wie oben beschrieben, ab.

Die Geschichte der Verlängerung ist schnell erzählt: Geschockt von den letzten Sekunden der regulären Spielzeit lagen die Bensheimer innerhalb kurzer Zeit mit sechs Punkten zurück, die sie danach nicht mehr aufholen konnten.

Es bleibt dabei: Der VfL hatte nun bereits im sechsten Spiel bei knappem Spielstand nicht nur kein Glück, es kam auch noch Pech dazu. Für Bensheim spielten:

Trockel (24 Punkte/ davon 3 Dreier), Isensee (13), Gröhlich (13), Kassem (10), Becker (9/2), Wagner (8/1), Haaf(7/1), Kraus (3/1), Almenas (2) und Gallardo (2).