BLEICHROCKERS

SAGEN LEISE CIAO

2003 startete eine unglaubliche Geschichte…

Man nehme 'nen Haufen bekloppter Leute, verpflichtet einen Coach (Siggi), der noch nie überhaupt von dem Wort „Basketball“ etwas gehört hatte, eine Prise total übertalentierter und wirklich fähiger Basketballer…. und schon sind sie geboren. Die Bleichrockers – dritte Mannschaft vom VfL Bensheim. Der Name Bleichrockers ist abgeleitet von der sog. „Bleiche“ in Bensheim. Hier haben viele ihre Jugend verbracht und Tag für Tag Streetball auf dem Asphaltplatz gespielt. Leider wurden diese Körbe irgendwann entfernt und das 2003 neu gegründete Team wollte diesen Platz mit ihrem Namen in Erinnerung behalten. Mit dem Slogan „Männer zeigen Bein für den Basketball-Verein“ startete man offiziell in der untersten Liga, der Kreisliga C.

Ein letztes Mal wollten es die Rockers noch einmal richtig krachen lassen und spielten ein grandioses Abschiedsspiel.

SOFORTIGES KARIEREENDE

Aus Berlin ließ man sich maßgeschneiderte Trikots im 70er Jahre Stil anfertigen und los ging die 12-jährige Erfolgsgeschichte. Unzählige Heimspielevents in der alten Goethe Halle, diverse Auftritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten, auf Rock-Festivals, in Varietés, auf Kindergeburtstagen, in Kaufhaus-Schaufenstern, im Autoscooter (Scooterball), in der Bundesliga, auf Benefizveranstaltungen, auf erfundenen Länderspielen und vielem mehr folgten. Viele hundert Zuschauer verfolgten immer wieder die etwas andere Basketballmannschaft. Eine Mannschaft, die einen eigenen Tanz vor jedem Spiel aufführt und immer wieder ihre Gegner mit Spielzügen wie „Snake“, „Bodyguard“, „Keine Freunde“ oder „Karate-Kid“ verblüffte. Mit der selbst produzierten „Are you ready for the Rockers“-CD landete man großartige Erfolge, aber nicht in den Charts.

Nun gab die Mannschaft bekannt, dass es keine weitere Saison der „Bleichrockers“ mehr geben wird. Seitdem die Mannschaft vor 2 Jahren ausversehen (hier wurde aus Versehen ausversehen falsch geschrieben.) in die Kreisliga B aufgestiegen ist, merkte man… irgendwas ist anders. Als letzte Saison die "Rote Laterne" und der harte Kampf um den letzten Platz in der untersten Liga ausgerechnet an Heppenheim ging, wurde es langsam eng. Außerdem fehlte einfach die Zeit. Viele aus der Mannschaft gründeten Familien, um den Nachwuchs und den Erhalt der Mannschaft zu sichern. Kaum vorstellbar, wie so ein Haufen überhaupt in der Lage war, Kinder in die Welt zu setzen. Erschreckenderweise machten wiederum andere berufliche Fortschritte. Keine Ahnung, wieso…

„Wir möchten und bei allen Fans und Fürsprechern für die letzen 12 Jahre bedanken – ihr wart HAMMER – immer Rocker bleiben!“ heißt es in der Pressemitteilung der eigens eingekauften Presseabteilung. Auf die selbst gestellte Frage, ob es jemals ein Comeback geben wird, antwortete ein Freund der Mannschaft: „Wir sind in Verhandlungen mit Howard Carpendale, der das Wort Comeback markenrechtlich geschützt hat – die Mannschaft fühlt sich auf jeden Fall in der Lage, auch noch in 20 Jahren das hohe spielerische Niveau zu halten – nein, zu erhöhen!“

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