Nichts zu holen für den VfL

Mit einer deftigen Niederlage endete die Partie des VfL Bensheim gegen den Tabellenführer der 1. Regionalliga. Mit 51:117 setzte der Gast aus Karlsruhe nicht nur ein Ausrufezeichen in eigener Sache, sondern zeigte den Bensheimern auch alle Schwachstellen auf, die es derzeit beim VfL gibt.

Die Vorzeichen waren wie in den letzten Spielen auch nicht gut für die Gastgeber. Mit Marc Liyanage, Jonas Gieseck, Felix Becker, Julius Kraus und Justus Arndt fehlten gleich fünf wertvolle Akteure im Team von Christian Roth. Niko Anders, Yann Gröhlich, Richard Maurer und Tilman Isensee waren nach Krankheit bzw. Verletzung erst vor kurzem wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Blieben lediglich Jan Tschakaloff und Johann Roth als einigermaßen fitte Spieler. Johann Roth reiste allerdings genau wie Jeroen Haaf und Elijah Kolbe erst kurz vor Spielbeginn an, hatten sie doch davor noch ein Spiel mit der zweiten Mannschaft absolviert. Den personellen Engpass verstärkte dann noch die Autopanne von Zied Sadfi, der ebenfalls aus der zweiten Mannschaft in den Tageskader der Regionalliga berufen war, es dann aber überhaupt nicht mehr zum Spiel schaffte.

Die College Wizards aus Karlsruhe waren über den Zustand des Bensheimer Teams bestens informiert und nutzten das von Beginn an aus. Der VfL traf seine Würfe aus der Distanz nicht und ließ sich dann von den überfallartigen Fastbreaks der Gäste überraschen. Beim 0:7 nahm Roth die erste Auszeit und gleich eine taktische Änderung vor. Diese Maßnahmen griffen ebenfalls nicht, die Bensheimer waren körperlich nicht in der Lage, die Lücken in der Verteidigung zu schließen. Deprimierend der Zwischenstand von 3:19 in der 5. Spielminute. Erst die Einwechslung von Johann Roth brachte wieder etwas Hoffnung. Er erzielte 7 Bensheimer Punkte in Folge zum 10:19. Er war am Ende der Topscorer des VfL mit 16 Punkten, ihm merkte man die Doppelbelastung an diesem Samstag aber mit fortschreitender Spielzeit an. Der Spitzenreiter rotierte hingegen seinen topfitten 12-Mann-Kader regelmäßig durch und erhöhte mit stets frischen Kräften den Druck auf das Bensheimer Aufbauspiel noch einmal. So kam der VfL kaum zu freien Würfen und beim Halbzeitstand von 24:60 war die Partie gelaufen.

Nach dem Seitenwechsel ging es nur noch darum, sich vor den 250 Zuschauern weiterhin um einen ordentlichen Auftritt zu bemühen. Zudem nutzte Coach Roth die zweite Halbzeit als Training unter Wettkampfbedingungen, da die letzte reguläre Einheit bereits über vier Wochen zurückgelegen hatte. Die Wizards zauberten in der Folge immer weiter und ließen auch in der Defense nicht nach. Das gab den Bensheimern immerhin die Möglichkeit, die verbleibenden Minuten gegen einen konditionell und körperlich stark überlegenen Gegner effizient zu nutzen. Der Ertrag blieb allerdings weiterhin gering, über 35:86 zum Ende des dritten Viertels schleppte man sich zur höchsten Niederlage der Regionalligazeit.

„Wir müssen jetzt in dieser Woche die Kräfte bündeln und uns bestmöglich auf das wichtige Duell bei KK Haiterbach vorbereiten, das Spiel heute gibt für die Spieler, die dabei waren, hoffentlich bereits den ersten Trainingseffekt“, zeigte sich Roth zwar enttäuscht, aber bereits auf das kommende Duell beim Tabellenvorletzten fokussiert. „Hier können wir schon eine Vorentscheidung in Sachen Nichtabstieg erzwingen“, gibt sich der VfL-Übungsleiter kämpferisch.

Es spielten: Johann Roth (16 Punkte / 2 Dreier), Elijah Kolbe, Yann Gröhlich (4), Richard Maurer (10), Niko Anders (2), Tilman Isensee (9), Jeroen Haaf (2), Jan Tschakaloff (8).