Ohne die verletzten Aufbauspieler Fabio und Nereo Grzinic brachte der VfL Bensheim am vergangenen Samstag seine  Heimspielpflichtaufgabe gegen den Tabellenvorletzten TV Grünberg gewohnt deutlich hinter sich . Mit 92: 66 mussten die Mittelhessen die Heimreise antreten.

Die ersten vier Spielminuten waren geprägt von einer übermächtigen Dominanz der Bergsträßer, im Nu stand es 12:0, ohne dass Grünberg auch nur eine einzige Korbmöglichkeit hätte erspielen können.

Mit schnellem und direktem Spiel wurde die Verteidigung der Gäste ein ums andere Mal geradezu überrannt, in der Defense wurden die Schussversuche geblockt und der Ball meist bereits nach wenigen Sekunden erobert.

Als der Coach des Gastvereins die erste Auszeit nahm hätte keiner der wiederum über 200 Zuschauer auch nur einen Pfifferling für die Grünberger gegeben.

Beim Stand von 18:7 wechselte Coach Roth dann mit Carlo Trockel und Jeroen Haaf die bis dahin groß aufspielenden Aufbauspieler und Korbschützen aus, wonach der Spielfaden plötzlich wie gerissen schien.

Die Bensheimer vertändelten sich in Einzelaktionen und der bislang so harmlose Gegner traf plötzlich einen Dreier nach dem anderen –  allein im zweiten Viertel sieben. Die zunächst praktizierte Manndeckung wurde nicht konsequent durchgehalten, auch eine Umstellung auf Zonenverteidigung fruchtete zunächst nicht, so dass die Mittelhessen nach 22:13 für den VfL bei der Viertelpause nach 4 Minuten im 2. Viertel mit 27:24 in Führung lagen.

Nachdem man den Gegner nach der Anfangsführung offensichtlich unterschätzt hatte fiel es den Bensheimern jetzt sichtlich schwer, wieder in einen normalen Spielmodus zu kommen und die doch vorhandenen Stärken auszuspielen. Nur einem „Buzzer-Beater“, einem Dreierwurf von Carlo Trockel kurz hinter der Mittellinie eine Sekunde vor Ende der ersten Halbzeit war es zu verdanken, dass der VfL beim Wechsel mit 42:36 wieder in Führung lag.

Nach der Pause ging der Favorit dann allerdings wesentlich konzentrierter zu Werke, wobei der Zonenverteidigung nunmehr nahezu perfekt funktionierte und die Gäste kaum noch zu freien Schüssen kamen. Zugleich besann man sich in der Offense auf seine Qualitäten und rückte bis zum Ende des dritten Viertels die Verhältnisse wieder ins richtige Licht. Dabei sorgten krachende Dunks von Maurer, Trockel und van Lehmden auch schnell wieder für Begeisterung beim Bensheimer Anhang.

Mit 20 Punkten Vorsprung ging man in den letzten Spielabschnitt. Der Widerstand der sich bis dahin tapfer wehrenden Gäste war sichtlich gebrochen, so dass Trainer Chris Roth allen Spielern noch genügend Spielzeit einräumen und Ihab Almouradi zu seinen ersten Punkten im VfL-Dress kommen konnte.

Mit 92:66 gingen die Bensheimer nunmehr schon im achten Rundenspiel hintereinander als Sieger vom Platz, die beiden noch ausstehenden Vorrundenspiele in Marburg und bei der GSU Frankfurt werden zeigen, ob es dem Aufsteiger wirklich gelingen kann, die gesamte Hinrunde ungeschlagen zu überstehen, was schon bei der doch starken Konkurrenz beeindruckend wäre.

Das würde die Aufstiegsambitionen in die Regionalliga sicherlich beflügeln.

Für den VfL spielten: Almouradi 2, El Behi 4, Fischer 5/1 Dreier, Gallardo 6, Haaf 15/1, Kassem 21, van Lehmden 9, Maurer 15, Trockel 15/1, Veltman.