VfL mit wichtigem Erfolg gegen Söflingen
Am Ende war es der längere Atem, der über den Sieg entschied. Mit 101:76 schickte der VfL Bensheim die TSG Söflingen wieder nach Ulm zurück und überholte in der Tabelle der 1. Regionalliga den direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib. Mit vier Siegen und zwei Niederlagen bleibt der VfL 2025 damit in einem deutlichen Aufwärtstrend.
Zu Beginn merkte man beiden Teams das Wissen um die Bedeutung der Partie an. Der Ballbesitz wechselte sehr häufig, gewonnene Bälle wurden gleich wieder verloren, die Wurfquote war deutlich unter dem, was man erwarten durfte. Die Gäste fingen sich schneller wieder und lagen in der 6. Minute mit 4:14 in Front, ehe der in der Folge überragende Felix Becker seinen ersten Drei-Punkte-Wurf traf, dem Julius Kraus im folgenden Angriff den nächsten folgen ließ. Coach Christian Roth musste die mit Erkältung ins Spiel gegangenen Tilman Isensee und Johann Roth früh auswechseln, was dem Spielfluss ebenfalls nicht zugutekam. Über die engagierte Verteidigung und spektakuläre Punkte von Jonas Gieseck auf der Centerposition konnte der Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels auf 18:22 gehalten werden.
Im zweiten Viertel spielte der VfL offensiv deutlich variabler. Insbesondere die Einwechslung von Jan Tschakaloff sorgte für neue Gefahr von der Drei-Punkte-Linie. Die Bemühungen der Gastgeber wurden zunächst von dem in dieser Phase überragenden Patrick Antic beantwortet. Der beste Söflinger war nicht zu stoppen und erzielte 10 Punkte in Folge, so dass der VfL mit 32:39 in Rückstand geriet. Hier machte sich das Fehlen von Marc Liyanage bemerkbar, der für diese „Spezialaufgaben“ hervorragend geeignet gewesen wäre. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Verteidigung der Bensheimer dennoch intensiver, man ließ in den verbleibenden drei Minuten der ersten Halbzeit nur noch einen Korb zu und Tilman Isensee war es vorbehalten, mit einem Wurf ans Brett sogar die 42:41 Pausenführung herzustellen.
Taktisch gab es für den VfL nicht viel umzustellen. Die Minuten vor der Pause machten Hoffnung darauf, dass mit konsequenter Verteidigung im Verlauf der Partie die Kräfte der Schwaben schwinden werden. Entsprechend aggressiv kam die Starting Five wieder zurück aufs Feld und machte von Beginn an klar, dass es keine Kompromisse mehr in der Defense geben wird. Die TSG tat sich schwer, ihre Offensive ins Rollen zu bringen. Allerdings hatten sie sich beim Sensationssieg gegen den TV Lich am vergangenen Wochenende auch wieder gefangen und den Favoriten in Schach gehalten. Sie hielten sie auch an diesem Tag mit viel Cleverness das Ergebnis (49:49). Der VfL blieb aber seiner Linie treu. Richi Maurer ging in der Laufarbeit an seine Grenzen und setzte den Aufbauspielern der Gäste immer mehr zu. Bensheim gelang es von Minute zu Minute ein bis zwei Punkte Abstand zu gewinnen und die zwei Dreier des genesenen Niko Anders läuteten die erfolgreiche Schlussphase der Partie ein. Zum Ende des dritten Viertel stand es nach einem cleveren Steal von Yann Gröhlich 69:61 für die Gastgeber. Auch Jan Tschakaloff hatte inzwischen in der Defense hart gearbeitet, seine Dreier wieder getroffen und für die notwendige Entlastung gesorgt.
Bis vier Minuten vor Schluss konnte die TSG in Schlagdistanz bleiben. Doch Julius Kraus, der das Abschlusstraining mit einem „Hexenschuss“ hatte abbrechen müssen, zeigte nun seine Cleverness, indem er gemeinsam mit dem schnellen Justus Arndt immer wieder das Spiel der Gäste störte und an der Seite von Aufbauspieler Johann Roth die Mitspieler klug in Szene setzte. Roth war es dann auch, der mit einer Einzelaktion für das 91:76 sorgte und damit den Widerstand der Gäste brach. In den letzten drei Minuten blieben die Bensheimer hochkonzentriert, ließen keinen Punkt mehr zu und konnten selbst noch etliche Punkte verbuchen. Die 250 Zuschauer in der AKG-Sporthalle dankten die spielerisch wie kämpferisch starke Vorstellung nach der Schlusssirene mit einer „Standing Ovation“.
Es spielten: Justus Arndt (6 Punkte), Johann Roth (15 Punkte / 2 Dreier), Yann Gröhlich (7 / 1), Richard Maurer, Julius Kraus (11 / 1), Jonas Gieseck (8), Felix Becker (21 / 4), Niko Anders (6 / 2), Tilman Isensee (8), Jan Tschakaloff (19 / 4).
