VfL ohne Chance in Lich

Stark dezimiert war der VfL Bensheim nach Lich gereist. So war die am Ende deutliche 75:104 Niederlage fast schon vorprogrammiert, auch wenn es am Ende auch Positives zu berichten gab. Mit Johann Roth, Yann Gröhlich und Marc Liyanage waren alle drei Spieler nicht zur Verfügung, die sonst das Offensivspiel organisieren und auch gegen starken Gegnerdruck den Ball nach vorne tragen können. Tom Nießen fehlte unter dem Korb und Tilman Isensee konnte aufgrund von Rückenbeschwerden nur 10 Minuten eingesetzt werden.

Die sieben verbleibenden Akteure versuchten die Arbeit optimal zu verteilen. Das gelang zunächst sehr gut. Bensheim führte nach drei Minuten mit 7:2 und brachte die 600 Zuschauer in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle zum Schweigen. Die Gastgeber stellten die Verteidigung um und unterbrachen das Bensheimer Aufbauspiel noch intensiver. Die so provozierten Abspielfehler führten zu leichten Körben des TV und damit zum 25:17 nach dem ersten Viertel.

Damit ist die Geschichte des Spiels schon fast komplett erzählt. Zwar wehrten sich die Flügelspieler um Felix Becker nach Kräften, aber mehr als Nadelstiche konnte man im Verlauf der Partie nicht mehr setzen. Insbesondere Justus Arndt war etliche Male in der Lage, den Spielfluss der Licher zu stoppen und trug zu einigen Ballgewinnen des VfL bei. Der Halbzeitstand von 55:38 ließ dennoch Böses für den Spielausgang erahnen. 

In der Kabine nahm sich das Team vor, endlich körperlicher und präsenter aufzutreten. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, dass insbesondere für den jungen Bensheimer Center Jonas Gieseck die Gelegenheit bot Spielerfahrung zu sammeln. Etwas Anlaufzeit brauchte man noch, der TV zog auf 76:50 davon. Im Anschluss war aber der Vfl an der Reihe. 11 Bensheimer Punkte in Folge nötigten den Coach-Staff der Licher zu einer Auszeit. Im Anschluss schwanden die Kräfte der Gäste und einige schöne Aktionen der jungen Licher Spieler hielten das Publikum bei Laune. Getrübt wurde die zweite Halbzeit durch zwei unfaire Aktionen des Licher Rene Keller, der durch unsportliches Verhalten Verletzungen Bensheimer Spieler in Kauf nahm und für entsprechenden Unmut auf Bensheimer Seite sorgte. 

Der VfL nahm die Partie als gelungene Trainingseinheit gegen einen bärenstarken Gegner. Die fairen Licher Zuschauer tat ein Übriges, dass der Abend in Mittelhessen vor großer Kulisse insgesamt ein versöhnliches Ende fand.

Es spielten: Justus Arndt (5 Punkte), Richard Maurer (8), Julius Kraus (14), Jonas Gieseck (7), Felix Becker (12), Niko Anders (13), Tilman Isensee (7), Jan Tschakaloff (9).