VfL auswärts von der Rolle
Mit einer verdienten, aber deutlich zu hoch ausgefallenen Niederlage kehrte am späten Samstagabend der VfL Bensheim von der Donau zurück. In Ehingen setzte es eine 61:110 Klatsche, die den ersatzgeschwächt angereisten Bergsträßern zwar weh tat, aber an diesem Tag nicht zu vermeiden war.
Das junge, athletische Team aus der Stadt mit dem traditionellen Basketballinternat setzte seine Gäste von Beginn an unter Druck und ging schnell mit 8:2 in Führung. Coach Roth nahm schnell eine Auszeit und die Korrekturen gingen zum 8:8 Ausgleich auf. Besonders der zu Beginn sehr agile ehemalige Urspring-Absolvent Tilman Isensee machte den heimischen Verteidigern zu schaffen. Der Ehinger Profi Temere Brown hatte seine Mühe und war bereits nach drei Minuten mit zwei Fouls belastet. Roth brachte zusätzlich Tobias Faller als zweiten Center aufs Parkett und es sah zunächst so aus als könnte der Vfl das Heft durch Größenvorteile in die Hand nehmen. Die Gastgeber punkteten bis zum Ende des ersten Viertels allerdings noch mehrmals aus großer Distanz und lagen mit 21:11 in Front.
In der Folge fanden die Bensheimer kein Mittel mehr gegen das temporeiche Spiel von Ehingen. Die am Ende insgesamt 24 Ballverluste führten fast ausnahmslos zu vergleichsweise leichten Punkten , denen der VfL nur vereinzelt etwas entgegenzusetzen hatte. Mit dem Halbzeitstand von 26:52 war die Partie bereits vorentschieden.
Für die zweite Hälfte hatten sich die Bensheimer einiges vorgenommen. Es blieb aber dabei, man kam immer zu spät oder kassierte Fouls. Im Angriff konnte sich lediglich Neuzugang Eric Curth durchsetzen. Coach Roth nahm die aussichtslose Lage zum Anlass, die Abläufe in der Offensive etwas anzupassen. Nur allmählich gelang seinen Spielern die Umsetzung, so dass der Rückstand immer weiter anwuchs. Man merkte dem Team immer mehr an, dass die derzeit drei besten Akteure Johann Roth, Felix Becker und Marc Liyanage an diesem Abend nicht zur Verfügung standen. Zudem musste Jan Tschakaloff beim Aufwärmen passen. So waren die Regionalliganeulinge Russel Drach und Ben Keßler im Fokus, machten ihre Sache gut, mussten aber auch das eine oder andere Mal Lehrgeld bezahlen. Neben Eric Curth konnte noch Aufbauspieler Justus Arndt überzeugen, der das Tempo der Donaustädter mitgehen konnte. Dennoch wurde er oft von zwei Gegnern gleichzeitig verteidigt und aus dem Spiel genommen.
„Uns fehlte im Angriff einfach die Durchschlagskraft, um unsere Stärken auszuspielen, die resultierenden Ballverluste haben uns das Genick gebrochen“, zog Coach Roth ein realistisches Fazit. Dennoch konnte er dem Abend noch etwas Gutes abgewinnen: „Ohne Chance auf den Sieg hatten wir die Möglichkeit, allen Bankspielern ordentliche Spielzeit und Wettkampferfahrung zu geben. Das ist besser als jedes Training. Wir haken die Niederlage ab und konzentrieren uns auf die kommenden Aufgaben“.
Es spielten: Julius Kraus (5 Punkte / 1 Dreier), Justus Arndt (5 Punkte), Ben Keßler (7), Jonas Gieseck (6), Niko Anders (7 / 1), Tilman Isensee (5), Jeroen Haaf (2), Tobias Faller (6), Eric Curth (16 / 2).