Auch im vorletzten Hinrundenspiel in der Basketball Oberliga behielt der VfL Bensheim in Marburg seine weiße Weste und siegte deutlich mit 80:51.

War der Aufsteiger bei Rundenbeginn in Netzwerkforen noch als Mannschaft tituliert worden, deren erste Siege als Überraschung angesehen wurden, hat er sich inzwischen als Favorit auf den Aufstieg in die Regionalliga entwickelt. So wurden bisher doch alle, teilweise hochgehandelten Gegner deutlich geschlagen. Selbst die Verletzungen wichtiger Spieler konnten ohne Leistungsabfall kompensiert werden, was einmal mehr für die Ausgeglichenheit des Kaders spricht.

Nachdem nun am Wochenende die Verfolger gepatzt haben – MTV Gießen verlor bei Eintracht Frankfurt und die GSU Frankfurt hatte gegen den EOSC Offenbach das Nachsehen – sehen sich die Bensheimer einen Spieltag vor Abschluss der Hinrunde mit 18 Zählern und 9:0 gewonnenen Begegnungen unangefochten an der Tabellenspitze. Babenhausen, Gießen und Eintracht Frankfurt folgen mit 10 Punkten und jeweils bereits drei verlorenen Partien auf den Plätzen.

Diese vor der Saison nicht unbedingt erwartete Situation ist um so erstaunlicher, als die bisherigen Vergleiche nicht etwa knapp oder glücklich an das Bensheimer Team gingen, vielmehr konnten alle Spiele im Schnitt mit 28 Punkten Unterschied gewonnen werden, was eigentlich für einen Klassenunterschied spricht.

Sicher haben sich die Spieler schon seit Jahren mit konsequentem und offensichtlich effektivem Training die jetzige Stärke erarbeitet, die Deutlichkeit der Ergebnisse sorgt aber doch auch über den Verein hinaus für eine gewisse Verwunderung.

Dem BC Marburg spürte man allerdings zu Beginn des Spiels keinerlei Respekt vor den bisherigen Ergebnissen der Gäste von der Bergstraße an. Bis zur 7. Minute führte man durchgehend, erst gegen Ende des Viertels kam die Angriffsmaschinerie des VfL ins Laufen. Mit drei von  insgesamt vier Dreierwürfen sorgte Jeroen Haaf für den Stand von 17:15 nach den ersten 10 Minuten.

Im zweiten Viertel wurde dann der Widerstand der Gastgeber deutlich geringer, so dass die Bensheimer kontinuierlich bis zum Halbzeitstand von 38:25 davonzogen.

Trotz einer Verletzung des bis dahin insbesondere in der Verteidigung stark aufspielenden Felix van Lehmden waren die VfL-er immer deutlicher Herr unter den Körben und eroberten die Rebounds, wodurch sich immer mehr „zweite Changen“ ergaben die dann von Maher Kassem und  Richi Maurer konsequent genutzt wurden.

Mit 13 Rebounds konnte sich insbesondere  Jeroen Haaf auszeichnen, der nach der Verletzung von Felix van Lehmden unter dem Korb in die Bresche springen musste.

Vor den letzten 10 Minuten stand es 60:38 womit die Partie bereits entschieden war.

Wieder hervorzuheben ist die aggressive Verteidigungsarbeit, die bei auch sonst erfolgreichen Mannschaften nur eine mageren Punktausbeute zulasst, die Marburger mussten sich mit nur 51 Zählern begnügen, obwohl sie im Schnitt mehr als 70 Punkte pro Spiel erzielen.

Nach dem einmal mehr überzeugenden Auftritt in Marburg fehlt dem VfL nun nur noch ein Sieg im letzten Hinrundenspiel am 6. 12. bei der GSU Frankfurt, um als erste Mannschaft seit vielen Jahren verlustpunktfreier „Herbstmeister“ zu werden.

 

Für den VfL spielten: El Behi 7, Fischer, Gallardo 13, Haaf 26/4 Dreier, Kassem 14, van Lehmden 2, Maurer 12, Trockel 6/1, Veltman.