Zwei Wochen war es her, dass der VfL im Spitzenspiel gegen Langen eindrucksvoll die Tabellenführung untermauerte. In der Zwischenzeit konnte das Team nur einmal trainieren, schaffte die nicht so leichte Hürde beim MTV Kronberg aber dennoch am Ende sogar deutlich mit 62:77 (31:39).

Der Weg zum 15. Sieg in Folge war aber ein beschwerlicher. Entgegen der Prognose musste der Tabellenführer personell geschwächt in den Taunus anreisen. Jonas Gieseck und Tom Nießen mussten kurzfristig absagen, Maher Kassem war als Coach bei den Damen im Einsatz. Die U18 Spieler Justus Arndt und Johann Roth hatten an diesem Wochenende bereits zwei sehr schwere Spiele in den Knochen und standen nur für den Notfall im Kader. Letztlich musste Christian Roth auf die verbliebenen acht Spieler setzen.

Zudem war Kronberg sehr motiviert, die derbe Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. Die Bensheimer Jungs waren allerdings vorbereitet und gerieten dieses Mal nicht früh in Rückstand. Das hatten sie vor allem Richi Maurer zu verdanken. Er sorgte allein für die ersten 12 Punkte, ehe Tilman Isensee zum zwischenzeitlichen 5:14 nachlegte. Kronbergs Coach Miljenko Crnjac ließ sein Team nun deutlich aggressiver verteidigen und entzog der Bensheimer Offensive damit zunächst die Wirksamkeit. Am Ende des ersten Viertels stand ein mageres 12:16 für den VfL.

In der Folge entwickelte sich ein hartes Spiel, das nicht bewusst unfair geführt wurde, aber darunter litt, dass die Referees viele Fouls übersahen. Richi Maurer, Yann Gröhlich und Marc Liyanage wurden beim Korbabschluss im Gesicht getroffen, Johann Roth holte sich beim Dribbling eine blutige Nase durch seinen Gegenspieler und musste drei Minuten nach seiner Einwechslung die Partie schon beenden.

Unter diesen Umständen konnte sich kein Offensivfeuerwerk entwickeln, dennoch hatte der VfL zahlreiche Möglichkeiten von der Drei-Punkte-Linie zu scoren. Fast alle Möglichkeiten wurden vergeben, mit engagierter Verteidigung konnte man zur Halbzeit (31:39) und mit dem Ende des dritten Viertels (52:58) einen Vorsprung halten. Erst im letzten Abschnitt zeigte der Favorit dann endlich seine Klasse. Die Angriffe wurden schneller und sicherer ausgespielt, jetzt trafen Gröhlich, Anders und Liyanage auch die Dreier, Tilman Isensee reboundete die Würfe, die das Ziel verfehlten. Felix Becker sorgte dafür, dass der Topscorer des MTV, Jonathan Mesghna, keinen einzigen Punkt mehr erzielen konnte. Marc Liyanage unterstrich die Bensheimer Dominanz mit einem krachenden Dunking zum 59:77, die Entscheidung war gefallen.

Die mitgereisten Fans mussten den Eindruck gewinnen, dass der Tabellenführer über drei Viertel des Spiels erst die verpassten Trainingseinheiten nachholte, um dann in den Wettkampfmodus zu gelangen. Der letzte Abschnitt war dann umso imposanter. 

Es spielten: Niko Anders (7/1), Justus Arndt, Felix Becker (3/1), Yann Gröhlich (10/2), Tilman Isensee (15), Julius Kraus (3), Marc Liyanage (12/1), Richard Maurer (21/2), Johann Roth (2), Zied Sadfi (4).