Mit dem 94:79 gegen den MTV Stuttgart gelang den Regionalliga-Herren des VfL Bensheim ein guter Start in das neue Jahr. Der Sieg an sich, aber auch die Art und Weise, wie gespielt und gekämpft wurde, geben Anlass zur Zuversicht für die kommenden Aufgaben.
 
Bereits nach zwei Sekunden erzielte Justus Arndt den ersten Bensheimer Korb, als er den getippten Ball des Stuttgarter Centers abfing und direkt mit einem Korbleger verwertete. Arndt setzte in den ersten Minuten die Akzente, verwandelte weitere zwei Körbe und einen Freiwurf zum 9:9 Zwischenstand, der aber auch belegte, dass die Gäste sich einiges vorgenommen hatten, um die Schlappe gegen Lich vom letzten Spieltag auszumerzen. In der Folge entwickelte sich ein beinhart geführtes Duell der Teams, die beide ersatzgeschwächt antreten mussten. Beim VfL mussten Niko Anders (Sprunggelenk), Jonas Gieseck (Grippe) und Jan Tschakaloff von der Spielerliste gestrichen werden. Bei Stuttgart fehlte insbesondere der Punktesammler Vaseleios Lampropoulos. Mit 19:19 endete auch der erste Abschnitt unentschieden.
 
Im zweiten Viertel versuchte Coach Christian Roth in der Verteidigung eine taktische Umstellung. Durch Ganzfeld-Verteidigung mit variablem Anlaufen des Ballbesitzers, vor allem durch Richi Maurer, sollte den Schwaben auch konditionell der Zahn gezogen werden. Diese Maßnahme sollte sich erst spät in der Partie auszahlen. Stuttgart stellte seinerseits auf Zonenverteidigung um und drehte in drei Minuten eine 39:34 Führung des VfL in ein 41:46 zur Halbzeit. In dieser Phase konnte nur Marc Liyanage sein Team offensiv einigermaßen auf Kurs halten.
 
Nach dem Seitenwechsel setzte der Außenseiter weiter auf druckvolles Spiel und der Erfolg stellte sich schnell ein. Der Ball lief gekonnt durch die Bensheimer Reihen. Center Tilman Isensee erwies sich hierbei als idealer Ballverteiler am Zonenrand, der seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene setzte. Auch wenn die Wurfquote des VfL noch nicht wieder die alte Qualität erreichte, führte das variable Spiel doch zu etlichen Offensivrebounds und zweiten Chancen, die genutzt werden konnten. Nach dem 45:52 führten Dreier von Johann Roth und Felix Becker zum direkten Anschluss. Johann Roth, der über die Weihnachtstage seine beiden Sprunggelenksverletzungen endgültig auskurieren konnte und ein überragendes Spiel ablieferte, sorgte mit einem weiteren Dreier für den 54:54 Ausgleich und damit für die Wende in der Partie. Mit der Schlusssirene des dritten Viertels gelang Yann Gröhlich ein Kunstschuss zum 64:60 für den VfL.
Im letzten Viertel ließ Bensheim drei Minuten keinen Korb zu und erhöhte durch Julius Kraus und Marc Liyanage auf 74:60, eher sich die Schwaben noch einmal aufbäumten. Sie stellten wieder auf Mann-Mann-Verteidigung um und hielten ein 76:67 mit 4:40 Minuten noch auf der Spieluhr. Die durch den Bensheimer Verteidigungsdruck provozierte Müdigkeit zeigte nun seine Wirkung. Der MTV konnte zwar noch 12 Punkte erzielen, war aber mit der Verteidigung gegen Johann Roth überfordert, der in der Schlussphase allein 12 Punkte beisteuerte und den so wertvollen Sieg des VfL nach Hause brachte.
Es spielten: Justus Arndt (9 Punkte, 100 Prozent Trefferquote), Johann Roth (27, 5 Dreier), Yann Gröhlich (5, 1 Dreier), Marc Liyanage (21, 4), Richard Maurer (10), Julius Kraus (10,1), Felix Becker (8,2), Tilman Isensee (4).