Bild: Daniel Fuss

Bericht Bergsträßer Anzeiger vom 23.7.21

Bensheim. Nach dem Aufstieg ist vor der nächsten Saison: Nachdem die Basketballer des VfL Bensheim am vergangenen Wochenende (wie berichtet) mit dem Heimsieg über Lich Basketball den Sprung in die 1. Regionalliga eingetütet hatten, begannen Mitte dieser Woche die Planungen für die Spielzeit 2021/22. Die Teamverantwortlichen besprachen bei einem Meeting die Herausforderungen für den Club, die mit dem Start in dieser Liga verbunden sind, sowie die Aufgaben, die beim Aufbau eines konkurrenzfähigen Regio-Teams zeitnah erledigt werden müssen.

„Wir haben uns erstmal sortiert und angeschaut, was auf uns zukommt“, berichtet VfL-Abteilungsleiter Christian Roth. Sportlich und finanziell ist der VfL Bensheim zukünftig auf einem neuen Level unterwegs. Die 1. Regionalliga ist hinter der BBL und den zwei zweiten Ligen ProA und ProB die dritthöchste Spielklasse und bildet den Einstieg in den semi-professionellen Bereich, so Roth. „Da sind viele Spieler unterwegs, die den Sprung zum Profi oft ganz knapp verpasst haben.“

Einen Vorgeschmack auf das sportliche Niveau der Liga erhielten die Bensheimer in den engen Aufstiegsfinals gegen Lich, in denen sich der VfL gemäß Reglement in der Addition beider Partien (91:97 und 74:64) mit 165:161 durchsetzte. Vor allem das zweite Match, mit dem durch das harte Verteidigungsspiel beider Seiten ausgelösten Dauerstress auf dem Feld, war laut Roth (als Spieler selbst einst in der 2. Bundesliga aktiv) ein Vorgeschmack auf die 1. Regio. „Das erwartet uns zukünftig jeden Spieltag.“

Das Programm, das die VfL-Cracks mit Beginn der neuen Saison absolvieren müssen (der Auftakt ist für Ende September terminiert), wird deutlich umfangreicher. Nach aktuellem Stand schlagen in der 1. Regionalliga 16 Vereine aus Südwest-Deutschland auf. Das heißt für den VfL: mehr Spiele und mehr Reisen sowie weitere Anfahrten zu den Auswärtsspielen. „Das ist für den Verein und vor allem für die Spieler eine höhere Belastung.“

Mit den Personalplanungen hat Teammanager Alex Gebhardt bereits begonnen. „Wir haben keine Zeit zu verlieren, das Personal-Karussell dreht sich bereits“, sagt Roth. Nach seiner Meinung braucht der VfL „acht bis neun Qualitätsspieler“ im Kader, inklusive „ein bis zwei Neuzugänge“ dieser Kategorie, um in der 1. Regionalliga bestehen zu können. Klar ist, der Aufsteiger will sich in der Klasse etablieren und „mehr Spiele gewinnen als verlieren“, formuliert der Abteilungsleiter die allgemeine Zielsetzung.

Trainer will kürzertreten

Die ersten Gespräche werden mit dem aktuellen Aufgebot geführt, für die meisten der derzeitigen VfL-Spieler ist die Liga Neuland. Ob etwa Eric Curth, den der VfL extra für die Aufstiegsrunde verpflichtet hatte, in Bensheim bleibt, ist offen. Der 29-Jährige war bester VfL-Schütze in den Duellen gegen Lich. „Eric hat uns sehr weitergeholfen. Wir haben vereinbart, dass wir in Kontakt bleiben.“ Die Zukunft von US-Boy Philip „PJ“ Jenkins ist bislang ebenso wenig geklärt wie die von Trainer Moritz Benzing, der aus familiären Gründen überlegt, kürzerzutreten, wie Roth erklärt.

Ob die Basketballer ihren Trainingsumfang von derzeit drei auf vier Einheiten pro Woche ausbauen, wird ebenfalls Thema sein. Die Erhöhung der Frequenz hängt zum einen von der Verfügbarkeit von Hallenzeiten ab. „Wir bemühen uns seit Jahren um Hallenzeiten für ein Abschlusstraining am Freitag.“ Zum anderen muss gewährleistet sein, dass die Spieler die zusätzliche Übungsstunde wahrnehmen können. „Das Fünf-gegen-Fünf muss in jedem Training möglich sein, sonst macht ein weiterer Termin wenig Sinn.“

Ein Gedanke, der Christian Roth in diesem Zusammenhang zudem beschäftigt, ist, inwieweit Talente aus dem U12-Hessenmeister-Team des VfL von 2018 perspektivisch in den Trainingsbetrieb der Regionalliga-Crew eingebunden werden sollen. „Die Jungs sind jetzt 15, 16 Jahre alt, spielen Jugend-Bundesliga und können langsam an den Seniorenbereich herangeführt werden.“ eh

In den beiden Aufstiegsspielen gegen Lich Basketball (Hinspiel 91:97, Rückspiel 74:64) spielte der VfL Bensheim mit:

Tyrone McLaughlin (25 Jahre) Pointguard, 14 Punkte.

Yann Gröhlich (33 Jahre) Pointguard, 28 Punkte.

Philip „PJ“ Jenkins (30 J.) Shooting Guard/Small Forward, 13 Punkte.

Kevin Salifu (27 J.) Shooting Guard/Small Forward, 3 Punkte.

Gerhard Hock (34 Jahre) Small Forward, 5 Punkte.

Eric Curth (29 Jahre) Shooting Guard/Power Forward, 48 Punkte.

Felix Becker (22 Jahre) Power Forward, 14 Punkte.

Julian Lexa (25 Jahre) Power Forward, 18 Punkte.

Tilmann Isensee (33 Jahre) Center, 19 Punkte.

Jan Tschakaloff (21 Jahre) Shooting Guard, 3 Punkte.

Unter anderem fehlte Richi Maurer, der sich im ersten Halbfinale an der Hand verletzt hatte. eh