VfL Jungs werden sensationell U18 Vize Hessenmeister
Die Männliche U18 des VfL Bensheim wurde am Samstag in Weiterstadt Vize-Hessenmeister und schaffte durch den 2. Platz beim Final-Four Turnier den Einzug in das Endturnier der Regionalliga Südwest/Nord.
Der Rundenabschluss der Oberliga Hessen war erst eine Woche her. Die U18 Spieler von Coach Christian Roth hatten ihr letztes Saisonspiel ausgelaugt gegen den Tabellenletzten TV Langen verloren, waren aber schon vor dem Spieltag als Dritter der Tabelle für das Final-Four Turnier um die Hessenmeisterschaft in Weiterstadt qualifiziert. Weiterstadt war als Tabellenerster der Ausrichter, gefolgt von Eintracht Frankfurt und dem VfL. Der MTV Kronberg vervollständigte das Turnier, das in dem Modus Jeder gegen Jeden gespielt wurde. Die Spielzeit war pro Viertel um 2,5 Minuten verkürzt, um das Turnier an einem Tag spielen zu können.
In der ersten Partie ließ Turnierfavorit Weiterstadt den Gästen aus Kronberg keine Chance (63:38). Die erste Marke war gesetzt. Nun war der VfL dran und musste sich gegen das mit Abstand größte Team erwehren. Die Eintracht hatte die jungen Akteure aus der Nachwuchsbundesliga zusätzlich rekrutiert und ging schnell mit 4:0 in Führung. Coach Roth nahm eine Auszeit und brachte seine Jungs auf Kurs. Leo Gebauer mit einem Dreier und Johann Roth mit einem Dreier und einem Layup sorgten für die 9:8 Führung, die Frankfurt überraschte und ebenfalls zu einer Auszeit zwang. In der Folge hielten die Bensheimer gut mit, aber die Distanzwürfe wollten nicht mehr fallen, dafür traf die Eintracht sehr sicher von außen und sorgte bereits zur Pause mit 37:18 für klare Verhältnisse. Coach Roth entschied sich, in der zweiten Hälfte die Kräfte seines kleinen Kaders zu schonen und durchzuwechseln. Trotzdem gewann man das dritte Viertel mit 21:17 bevor der letzte Spielabschnitt komplett abgeschenkt wurde, der 76:44 Erfolg von Frankfurt fiel daher zu deutlich aus.
Bereits die nächste Partie hatte entscheidenden Charakter für die Bensheimer. Beide Partien in der Saison wurden von der SG Weiterstadt deutlich gewonnen, die beiden ersten Partien, das Heimrecht und die frenetischen Zuschauer sorgten für die entsprechende Weichenstellung in Richtung Weiterstadt. Der VfL hatte aber seine Karten in der ersten Partie erfolgreich verdeckt. Das Heimteam zeigte sich überrascht von der harten Mann-Mann-Verteidigung des VfL, der das Angriffsspiel der SGW fast komplett einengte. Der zunächst niedrige Score war eine Folge eines hochintensiven Spiels, das während der gesamten Laufzeit äußerst eng blieb. Der VfL ließ seine Starting Five nahezu durchspielen. An dieser Stelle zeigte sich die Widerstandsfähigkeit, die sich die Jungs in der Saison mit 2-3 Spielen am Wochenende angeeignet hatten. Zur Pause stand es 21:15 für den VfL. Nach dem Seitenwechsel wurde es immer spannender und faszinierender. Die Führung wechselte genauso oft wie die taktischen Anweisungen der Coaches Terzic und Roth. Benjamin Ernst verteidigte weiterhin meisterhaft und stellte im Angriff die Blocks. Justus Arndt avancierte mit einem überragenden Spiel zum Topscorer und hielt den VfL im Spiel. Der Showdown im Hexenkessel der Adam-Danz-Halle war dann erst recht nichts für schwache Nerven. Beim Stande von 54:54 bekam Leo Gebauer unberechtigterweise ein Foul gepfiffen. Der Topscorer der SGW Colin Sobiech ging an die Freiwurflinie. Roth nahm eine Auszeit, um dem Freiwerfer aus dem Rhythmus zu bringen und seinem Team die Vorgaben für den letzten möglichen Angriff zu geben. Die Taktik sollte aufgehen. Ein Freiwurf wurde getroffen, einer verworfen, Bensheim trieb mit 54:55 in Rückstand den Ball nach vorne, der Pass in die rechte Ecke fand Michel Goeken, der den Dreier abdrückte. Der Ball verfehlte sein Ziel, Johann Roth stieg nach oben, fing den Rebound, drehte sich und verwandelte den Sprungwurf. Führung Bensheim, Auszeit Weiterstadt mit 7 Sekunden auf der Uhr. Weiterstadt hatten den letzten Spielzug vorbereitet, doch Johann Roth klaute bereits den Einwurf-Pass, wurde gefoult, verwandelte einen Freiwurf zum 57:55. Der Verzweiflungswurf der SGW von der Mittellinie verfehlte sein Ziel, die Überraschung des VfL war geglückt.
Die nächste Partie zeigte die Ausgeglichenheit des Teilnehmerfelds. Der MTV Kronberg musste sich erst in der Verlängerung der Eintracht geschlagen geben. Im Spiel danach hatten die Taunusstädter dann kein Mittel mehr gegen die Bensheimer Distanzschützen, der VfL gewann mit 87:61, wobei Mika Engelmann mit 21 Punkten der beste Schütze war und Michel Goeken alleine 7 Dreier verwandelte. Das Weiterkommen des VfL war aber noch abhängig davon, dass Frankfurt gegen Weiterstadt gewinnt. Die Eintracht machte von Beginn an ernst, ließ den Gastgebern keinen Raum zur Entfaltung und sicherte sich mit 58:40 die Hessenmeisterschaft und dem VfL den umjubelten zweiten Platz.
Es spielten: (von links nach rechts auf dem Bild): Coach Christian Roth, Anton Schmenger, Hardy Hegenbarth, Mika Engelmann, Leo Gebauer, Justus Arndt, Johann Roth, Michel Goeken, Daniil Mozorov, Benjamin Ernst.