VfL siegt im Spitzenspiel
300 Zuschauer wollten das Spitzenspiel der Regionalliga Südwest Nord sehen. Sie sahen allerdings keinen Basketball-Leckerbissen, sondern ein zähes Ringen um kleine Vorteile. Harte Defensivarbeit und viele Reboundsituationen dominierten die Partie, in der sich der Spitzenreiter VfL Bensheim erst im letzten Viertel deutlich absetzen und am Ende beim 74:65 die Partie noch austrudeln lassen konnte. Durch die in beiden Teams sehr kompakte Verteidigung verlagerte sich die Entscheidung über den Sieger hinter die Drei-Punkte-Linie und von dort war der VfL klar das bessere Team. Die Bilanz von 14 zu 3 erfolgreichen Distanzwürfen machte am Ende den Unterschied für den deutlichen Erfolg.
Wie schon gewohnt, geriet der Tabellenführer früh mit 0:5 in Rückstand, fand dann ins Spiel und lag seinerseits mit 16:7 in Front, wobei Tilman Isensee allein sieben Zähler beisteuerte. Der beste Centerspieler der Liga wurde fortan von seinen Gegenspielern hart und regelwidrig am Abschluss gehindert. Leider ohne Ahndung durch die Schiedsrichter, deren Linie den sonst so ruhigen Bensheimer Coach aus der Reserve lockte. Langens Strategie war aber erfolgreich, sie führten Mitte des zweiten Abschnitts mit 18:20, der VfL fand in der Offensive fast nicht statt. Immerhin war die Defense einigermaßen stabil. Bis zur Halbzeit konnte sich keines der beiden Teams absetzen. Marc Liyanage, der an diesem Tag offensiv und defensiv beste Bensheimer, sorgte für die 33:32 Führung zur Pause, in der Christian Roth seinem Team einige neue Aufgaben mit auf den Weg aus der Kabine gab.
Unter anderem stellte man im weiteren Spielverlauf temporär immer wieder auf eine Zonenverteidigung um, die vor allem das Umschaltspiel nach Ballgewinnen erleichtern sollte. Die Maßnahme brachte sofort Erfolg. Langen war lange Zeit ratlos und das schnellere Spiel des VfL sorgte für die nötige Zeit, um aus der Distanz zu punkten. Im dritten Viertel landeten allein 7 der insgesamt 14 Dreier im Langener Netz, der VfL ging mit 59:49 in den letzten Abschnitt. Die Defense, die zwischen Mann- und Zonenverteidigung wechselte, ließ bis zum 69:51 nur noch einen Treffer der Gäste zu, die Entscheidung war gefallen.
Langen gab sich zwar nicht auf und kam zu Beginn der letzten Minute auf eine Ergebniskosmetik von 72:65, ehe die beiden Aufbauspieler und „Schützlinge“ von Physiotherapeut Stefan Becker noch einmal gemeinsam in Erscheinung traten. Der vor dem Spiel am Knie behandelte Johann Roth konnte auf Pass des am Knöchel bandagierten Yann Gröhlich den vom Publikum gefeierten Endstand herstellen.
Es spielten: Niko Anders (12 / 2), Justus Arndt, Felix Becker (9 / 2), Jonas Gieseck (2), Yann Gröhlich (9 / 3), Tilman Isensee (12 / 1), Julius Kraus (4 / 1), Marc Liyanage (18 / 3), Richard Maurer, Tom Nießen, Johann Roth (8 / 2), Zied Sadfi.