Nach drei gespielten Vierteln führten die Regionalligabasketballer des VfL Bensheim noch komfortabel mit 59:47.

Vor voll besetzten Zuschauerrängen ließ sich der Aufsteiger im Nachbarschaftsduell noch im letzten Viertel nahezu widerstandslos den schon sicher geglaubten Sieg nehmen.

Beide Mannschaften begannen hochkonzentriert; auffällig war aber bereits in den ersten Minuten, dass die Bensheimer mit dem körperbetonten Spiel des Bergsträßer Centers, Tilmann Isensee, nicht zurecht kamen, auf dessen Konto die meisten Punkte im ersten Viertel gingen. Gegen die Bensheimer Langen wurden dazu noch etwas kleinlich Fouls gepfiffen, was die Verteidigungsposition nicht einfacher machte. In der Offensive konnte der VfL jedoch gut dagegen halten, so dass es nach zehn Minuten ausgeglichen 20:20 stand.

Bis zur Halbzeit hatte man sich auf Bensheimer Seite durch etwas wirkungsvollere Verteidigung einen 36:33 Vorsprung erarbeitet.

Nach der Pause trumpfte der VfL dann regelrecht auf; durch blitzschnelle Gegenstöße durch die Gebrüder Grzinic und Richi Maurer konnte der Abstand kontinuierlich vergrößert werden, so dass am Ende des dritten Viertels wohl keiner der gut 400 Zuschauer mit einem Sieg der Gäste gerechnet hätte. Zu deutlich war zu diesem Zeitpunkt die Überlegenheit der Hausherren.

Umso unverständlicher dann der Einbruch im letzten Viertel. Minuten lang fand kein einziger Wurf von Bensheimer Seite sein Ziel. Umgekehrt gelang den Gästen plötzlich fast alles, was wohl auch damit zusammenhing, dass die Hausherren offensichtlich körperlich nicht mehr in der Lage waren, die Schnelligkeit der ersten drei Viertel weiter abzurufen. Hier kam bitter das Fehlen der kranken Kapici und Haaf zum Tragen, da einige Akteure, die die gesamte Spielzeit durchspielten, augenscheinlich nicht mehr die Kraft hatten, die von den Gästen nun leicht freigespielten Dreierschützen entscheidend am Wurf zu hindern. So kam es zu einem unglaublichen 21:2 – Lauf der Seeheimer in den ersten sechs Minuten des Schlussviertels.

39 Sekunden vor Ende der Partie hatten die Bensheimer bei einem Drei-Punkte-Rückstand und Ballbesitz noch einmal die Möglichkeit, sich wenigstens in die Verlängerung zu retten, indes traute sich keiner der Spieler, dies mit einem Distanzwurf wenigstens zu versuchen.

Der VfL hat mit dieser unnötigen Niederlage es zunächst einmal versäumt, in die Spitzengruppe aufzuschließen.

Gleichwohl wurde offensichtlich, dass in der Mannschaft noch wesentlich mehr Potential steckt, als man es derzeit auf das Spielfeld bringen kann.

Für den VfL spielten: Becker, Grzinic,F. (9 Punkte/1Dreier), Miller (6), Maurer (10), Gallardo (2), Almenas, Grzinic, N. (24), Kassem (13), Van Lehmden (8),