VfL erst desolat, dann routiniert
Bärenstark präsentierten sich die jungen Gießener 46ers, anfangs sehr nachlässig die Gäste aus Bensheim. Nicht von ungefähr musste der Tabellenführer einen 15:39 Rückstand Mitte des Zweiten Viertels registrieren, um am Ende im Ergebnis zu deutlich mit 90:79 die Punkte aus Gießen mitzunehmen.
Sehr holprig war schon der unmittelbare Verlauf vor dem Tipp Off der letzten Partie der Vorrunde. Marc Liyanage konnte aus beruflichen Gründen erst verspätet anreisen, das Trikotset von Tilman Isensee war nicht aufzufinden. Es musste also improvisiert werden.
Leider übertrug sich die Fahrlässigkeit auf die Starting Five, die reihenweisen Chancen versiebte und hinten die Gießener weder beim Dreier noch beim Fast Break entscheidend stören konnte. Zahlreiche Wechsel der Akteure als auch der Verteidigungsvarianten führten ebenfalls zu keinem besseren Zugriff, insbesondere beim Reboundverhalten.
26:13 und 39:15 waren ernüchternde Zwischenstationen. Ein Desaster war zu befürchten. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit griff eine taktische Umstellung auf eine höher gestellte Zonenverteidigung. Die harte Gangart der Gastgeber gegenüber dem dominierenden Tilman Isensee wurde endlich von den Schiedsrichtern geahndet und über etliche Freiwürfe erarbeitete man sich einen erträglichen Halbzeitstand (46:33).
Im dritten Abschnitt hatte man die Offensive der 46ers im Griff und ließ nur noch wenige Punkte zu. Im Angriff gelang immer mehr, die Treffsicherheit nahm zu, Gießen wurde nervös, deren Vorsprung schrumpfte auf 64:59 zum Ende des dritten Viertels. Auch ein früher Dreier von Till Heyne brachte die Bensheimer Jungs jetzt nicht mehr aus dem Konzept. Heynes Kumpel Johann Roth antwortete direkt ebenfalls mit einem Dreier, Jonas Gieseck staubte direkt am Brett ab und der überragende Yann Gröhlich ließ zwei Dreier zur ersten Führung des VfL folgen (67:70). Ein Wehrmutstropfen: Der Topscorer der Partie bekam für Lappalien Fouls angehängt. Tilman Isensee musste somit frühzeitig das Feld mit Foulhöchtszahl verlassen. Über 72:77, 77:77 und 77:86 drehte der VfL endgültig das Spiel. Routiniert spielte man die letzten beiden Minuten runter und ließ nichts mehr anbrennen.
Für den VfL agierten: Arndt, Roth (10/2), Isensee (19), Gröhlich (14/2), Liyanange (6/2), Maurer (9/1), Kraus, Gieseck (10), Becker (15/1), Sadfi (2), Anders (3/1), Nießen (2).